Wir leben alle in unse­rem selbst erschaf­fe­nen Gefäng­nis

Hast du schon ein­mal das Gefühl gehabt, dass du frei bist – und gleich­zei­tig doch nicht wirk­lich frei?
Viel­leicht gehst du durch dei­nen All­tag, triffst Ent­schei­dun­gen, funk­tio­nierst… und den­noch spürst du tief in dir eine unsicht­ba­re Enge. Eine Art Käfig, der dich zurück­hält, ohne dass du die Git­ter­stä­be mit den Hän­den grei­fen kannst.

Ich ken­ne die­ses Gefühl sehr gut. Lan­ge Zeit dach­te ich, dass ande­re Men­schen oder äuße­re Umstän­de mich gefan­gen hiel­ten. Doch irgend­wann habe ich erkannt: Das Gefäng­nis habe ich mir selbst erschaf­fen.

Das unsichtbare Gefängnis

Unse­re Gefäng­nis­se bestehen nicht aus Mau­ern aus Stein, son­dern aus Gedan­ken, Mus­tern und alten Geschich­ten.
Viel­leicht hast du von klein auf gehört: „Sei brav. Sei ange­passt. Sei nicht zu laut.“ Und heu­te wagst du nicht, dei­ne Wahr­heit zu spre­chen.
Viel­leicht hast du gelernt: „Du musst stark sein. Schwä­che zei­gen ist gefähr­lich.“ Und heu­te trägst du eine Mas­ke, selbst wenn dein Herz weint.

Die­se unsicht­ba­ren Mau­ern sind oft so ver­traut, dass wir sie kaum noch bemer­ken. Doch sie begren­zen uns. Sie hal­ten uns klein. Sie las­sen uns glau­ben, dass wir weni­ger sind, als wir wirk­lich sind.

Warum wir im Gefängnis bleiben

Du fragst dich viel­leicht: „Aber war­um blei­be ich dann über­haupt in die­sem inne­ren Käfig, wenn es doch weh tut?“
Die Ant­wort ist ein­fach: Weil es sicher scheint.

Das Gefäng­nis fühlt sich ver­traut an. Es gibt uns das Gefühl von Kon­trol­le. Die wei­te Frei­heit da drau­ßen – die unend­li­chen Mög­lich­kei­ten – kann Angst machen. Was, wenn ich schei­te­re? Was, wenn ich nicht genü­ge? Was, wenn ich ver­letzt wer­de?

Und so blei­ben wir lie­ber in unse­rer selbst gebau­ten Zel­le, auch wenn wir uns nach Frei­heit seh­nen.

Die Tür war nie verschlossen

Ich erin­ne­re mich an einen Moment in mei­nem eige­nen Leben: Ich saß in Medi­ta­ti­on und spür­te wie­der die­se Enge. Ein inne­res Bild tauch­te auf – ich sah mich selbst in einem Raum, eng, dun­kel, wie in einem Gefäng­nis.
Und dann fiel mir etwas auf: Die Tür war nicht abge­schlos­sen.

Sie stand sogar einen Spalt offen. Ich hät­te jeder­zeit hin­aus­ge­hen kön­nen. Doch ich hat­te es mir ange­wöhnt, drin­nen zu blei­ben.

Viel­leicht ist es bei dir genau­so. Viel­leicht sind die Git­ter­stä­be dei­ner Zel­le nichts wei­ter als Gedan­ken, die du glau­ben gelernt hast. Viel­leicht sind die Mau­ern nichts wei­ter als Ängs­te, die längst nicht mehr real sind.

Der Weg in die Freiheit

Wenn du spürst, dass du dich nach mehr Frei­heit sehnst, dann kannst du Schritt für Schritt begin­nen, dein Gefäng­nis zu ver­las­sen.

Wer­de dir bewusst: Beob­ach­te dei­ne Gedan­ken. Wel­che Sät­ze tau­chen immer wie­der auf? Sind sie wirk­lich wahr – oder nur alte Geschich­ten?
Erken­ne dei­ne Mus­ter: Viel­leicht hält dich die Angst vor Ableh­nung zurück. Viel­leicht die Gewohn­heit, dich klein­zu­ma­chen. Sieh hin, ohne Urteil.
Öff­ne eine Tür nach der ande­ren: Du musst nicht alle Mau­ern auf ein­mal ein­rei­ßen. Manch­mal reicht ein klei­ner Schritt – ein „Nein“, wo du sonst „Ja“ gesagt hät­test. Ein ehr­li­ches Wort, wo du sonst geschwie­gen hät­test.
Ver­traue dei­ner inne­ren Kraft: Du bist nicht schwach, wenn du die Mau­ern ver­lässt. Du bist stark – stär­ker, als du dir selbst oft zutraust.
Näh­re dich mit Lie­be: Rei­ki, Medi­ta­ti­on, Gebet, Atem­übun­gen – all das kann dich unter­stüt­zen, die Git­ter­stä­be dei­nes Ver­stan­des zu durch­drin­gen und dein Herz wie­der weit zu öff­nen.

Eine Einladung an dich

Viel­leicht spürst du es schon: Die Tür steht auch bei dir offen.
Du musst nicht dein gan­zes Leben im selbst erschaf­fe­nen Gefäng­nis ver­brin­gen. Du darfst die Enge hin­ter dir las­sen und Schritt für Schritt ins Licht gehen.

Und wenn dich die Angst packt, erin­ne­re dich: Du bist nicht allein. Vie­le von uns gehen die­sen Weg. Und jeder klei­ne Schritt hin­aus macht dein Leben wei­ter, leich­ter, frei­er.

Wir alle leben manch­mal in unse­rem selbst erschaf­fe­nen Gefäng­nis. Doch die Mau­ern sind nicht real. Die Schlüs­sel trägst du schon längst bei dir – in dei­nem Her­zen, in dei­ner Bewusst­heit, in dei­ner Lie­be zu dir selbst.

Die wich­tigs­te Fra­ge ist:
👉 Bist du bereit, die Tür zu öff­nen und hin­aus­zu­tre­ten?

Newsletter

Melde dich für meinen Newsletter an, um keinen neuen Beitrag zu verpassen!

Wir spammen nicht! Lesen Sie unsere Datenschutzbestimmungen für weitere Informationen.